Montag, 13. Dezember 2010

Marathon - der zweite Versuch

Seit längerer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, das Desaster von Paris vergessen zu machen, indem ich einen zweiten Marathon laufe - dieses Mal mit einem längeren und geplanteren Trainingsvorlauf. An dieser Stelle werde ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen vom Fortschritt dieses Vorhabens berichten.
Den letzten Ausschlag zugunsten eines zweiten Versuchs gab ein Brief meines ehemaligen Fitnessstudios, der "cityfitness" in Recklinghausen. In diesem Brief wurde mit einem "Comeback" Angebot geworben, in dessen Rahmen man die ersten zwei Monate einer neuen Mitgliedschaft seine monatlichen Beiträge erstattet bekommt. Ich beschloss also, dieses Angebot anzunehmen und fand mich heute zum ersten Einführungstraining ein. Ziel: Den Paris Marathon 2012 in 4h 15 oder schneller zu laufen.
Um 17.00 Uhr hatte ich heute den Termin zur Einweisung in die neuen Geräte und zur Festlegung eines Trainingsplans, den ich gemeinsam mit dem ehemaligen Fußballer Tino Milde, der heute Mitarbeiter in besagtem Fitnessstudio ist, erarbeitete. Sein Cousin, Rocco Milde, schoss übrigens in 54 Pflichtspielen für den VfL Bochum 3 Tore und war von 1990 bis 1993 für den Verein tätig. Wir beschlossen, dass ich in den ersten 8 Monaten meines Trainings als erstes eine Grundkondition aufbauen müsse, die es mir ermöglichen würde, meinen Puls bei hoher körperlicher Belastung relativ gering zu halten. Dazu werde ich neben dem obligatorischen Ausdauertraining auf dem Laufband auch regelmäßig einen sogenannten "Kraftausdauerzirkel" bewältigen. Dieser Zirkel besteht aus 8 speziell aufeinander abgestimmten Geräten, die jeweils verschiedene Muskelpartien trainieren und aus 2 Ausdauergeräten - einem Crosstrainer und einem Ergometer. Bei diesem Training benutzt man jedes der "Kraftgeräte", die nicht mit herkömmlichen Gewichten, sondern mit elektrischem Widerstand arbeiten, jeweils eine Minute und wechselt dann zum nächsten. Der elektrische Widerstand wird wie bei herkömmlichen Geräten in Kilogramm angegeben und beim ersten Benutzen auf die persönliche Leistungsfähigkeit abgestimmt. Diese Einstellungen werden auf einer Chipkarte gespeichert, die man nur in den entsprechenden Eingang an den Geräten stecken muss, um diese auf die persönlichen Bedürfnisse einzustellen. Ein weiterer Vorteil an dieser Methode ist, dass man den Widerstand nicht nur immer weiter anpassen und erhöhen kann, sondern dass man dessen Entwicklung mithilfe des Chips auch am Computer verfolgen kann und somit ein gutes Bild über den  persönlichen Trainingsfortschritt erhält. Da die Ausdauergeräte im Gegensatz zu den Kraftgeräten jeweils 4 Minuten genutzt werden müssen, braucht man für eine Runde des Zirkels genau 16 Minuten. Allerdings sollte man den Zirkel nach Möglichkeit zweimal bewältigen. Ein drittes Mal sollte aber körperlich nicht möglich sein - ansonsten arbeitet man mit den falschen Gewichten, denn der Zirkel ist darauf ausgerichtet, dass man an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht und diese mit der Zeit immer weiter nach oben verschiebt. Dementsprechend scheine ich heute alles richtig gemacht zu haben, denn nach dem zweiten Durchgang war ich am absoluten Ende meiner Kräfte. Nach 10 Minuten Aufwärmen auf dem Laufband (Puls danach: 121) bewältigte ich meinen ersten Kraftausdauerzirkel mit einem Puls von 169 und meinen zweiten mit einem Puls von 189. Meine Kondition ist also auf einem absoluten Tiefpunkt - dies zu ändern ist nun das Ziel der nächsten 8 Monate, um dann mit einem gezielten Training für den Marathon beginnen zu können. Aufgrund der relativ hohen Einstiegswiderstände an den Kraftausdauergeräten bin ich allerdings optimistisch dass mir dieses Vorhaben gut gelingen wird - auch wenn die Kondition momentan das größere Problem darstellt als die Muskeln.

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